Ein Konzert, bei dem man sich wünscht, es würde nie enden – kurzweilig, unterhaltsam, berührend. Mit der Live-CD / DVD, die am 26. November erscheint, wird es zu einem Vergnügen, das man immer wieder erleben kann.

Die Botschaft von „Yesterday“? Schlicht und einfach der schönste Trugschluss der Popmusik: Sie handelt von gestern, dem Ort des Sehnens, dem Tag kurz vor heute, als das Nichtrückgängigmachbare noch rückgängigmachbar war.

Sollte die Welt mal eine Hymne für die globale Wirtschaftskrise benötigen, was käme dafür in Frage? Britney Spears‘ „Circus“? „Firewaterburn“ von der Bloodhoundgang?

Na, oder eben passender mit einem Fünkchen Hoffnung vielleicht dieser hier.
„Moments like this will make you strong / Now that they’re gone“.

Es steckt eine Menge Wahrheit in diesem Satz, und es bedarf einer großen Lässigkeit, ihn so unpeinlich auszusprechen. Rea Garvey schafft das, irgendwie. Und überhaupt könnte man meinen, dem Mann hätte im Studio jemand einen Zaubertrank mit Coolness eingeflößt. Unprätentios und dabei präzise, irgendwie beiläufig und gerade dadurch so präsent, und so nah am Ohr des Hörers. Und dann, die Band: Wann zuletzt ist einem ein Song von Reamonn so locker ins Tanzbein gekrochen, wann zuletzt haben Reamonn eine solch souveräne Leichtigkeit versprüht wie mit diesem rockistischen Frühlings-Ohrwurm?

Nun, es greift das alte Rezept des großen Songwritings, das Reamonn einmal wieder neu interpretiert haben.

Reamonn haben auf ihrer "Wish"-Tournee nicht nur die größten Hallen ausverkauft, sondern einmal mehr unter Beweis gestellt, dass sie das ganz Besondere möglich machen: Ein großes Publikum auf magische Weise zu berühren, es gleichsam zu rocken und diesen paar tausend Menschen vor der Bühne jeden Abend das Gefühl zu geben, dass diese zwei, drei Stunden nur ihnen gehören. "Wish - Live", die brandneue Reamonn-Live-DVD bzw. -CD, ist ein wunderbar authentisches Dokument dieses Phänomens. Wir hören und sehen eine außergewöhnlich versierte und druckvolle Live-Band, einen mit Charisma und "der" Stimme gesegneten Frontmann und natürlich die Hits vom mit Gold und Platin ausgezeichneten letzten Album der Band, "Wish". Die DVD wartet nicht nur mit Liveaufzeichnungen der Songs auf. Sie sind mit intimen Backstage-Szenen und bisher unveröffentichtem "off the Record"-Material verwoben - und so präsentiert sich dem Zuschauer keine gewöhnliche Konzert-DVD, sondern ein echter Live-Musikfilm in der Tradition der großen Band-on-the-Road-Movies.

Auch mit der zweiten Single ihres innerhalb weniger Tage mit Gold ausgezeichnetem Albums bleiben Reamonn ihrer bemerkenswerten Linie der straighten Hymnen treu. Ein guter Song ist so etwas wie die Begegnung mit einem wichtigen Menschen. Und wer zum ersten mal den Klängen der Reamonn Single "Tonight" lauscht, weiß was damit gemeint ist. Hier treffen alle Merkmale eines "großen" Songs zusammen - und dennoch "neues", das man so von dieser Band so noch nicht gehört hat. "Tonight" ist dabei weder Schnulze noch dicke Rock-Pose. Sondern diese Sorte Song, die sich unaufdringlich von hinten anschleicht, einen packt und nicht mehr los lässt. Die einen das Radio lauter drehen lässt und genauer hinhören, was doch leider allzu selten passiert. "Oh tonight / you killed me with your smile". Sänger Rea Garvey spielt alle seine Trümpfe aus: Poesie, große Emotionen, und diese samtweiche und doch gleichsam eindringliche Stimme eines Sängers, der um seine Wirkung weiß, die keiner lauten Töne bedarf um einen tief im Innern zu treffen. Nichts wird verfälscht: Die Produktion verzichtet auf Effekthascherei, die Band spielt sich nicht in einen fälschlichen Rausch: Sie bleibt ganz bei sich und verschreibt sich mit jedem Ton diesem Song, der wieder Tausende berühren wird.